Private DNS im Smartphone

Langsam beginnt der Zensurkrieg der Staatsmächte im Internet. Man versucht, Websites wie de.rt.com aus Russland zu sperren. „Sperren“ heißt zunächst mal „nicht aufrufen können“, auch wenn man die verschiedenen Schreibweisen der Adressen der Anbieter kennt. Man kann sie dann im Browser eingeben, aber sie können nicht angezeigt werden. Die IPs zu kennen, nützt nichts, damit kann man die Websites nicht aufrufen.

Der Grund ist, dass die „textlichen“ Adressen beim Provider (meines Handy- oder Kabel-Vertrags) in mindestens eine IP umgewandelt werden, um verwendet werden zu können. Das erledigen sogenannte DNS-Server – DNS = Domain Name Service – durch einen komplizierten Übersetzungsmechanismus [1]. Soll zum Beispiel de.rt.com gesperrt werden, so wird die Übersetzung dieser Adresse verweigert, die Website existiert quasi nicht mehr.

Für den Datenverkehr über WLAN (!) gibt es folgende Lösung im Smartphone / Tablet – damit ist man von Einstellungen im Router unabhängig:

Will man diese Sperre durch den eigenen Provider umgehen, muss man nur statt des DNS-Servers des einen der zahlreichen freien DNS-Server eintragen. Für Android geht das meines Wissens schon ab Version 8. Wie man das macht, erkläre ich mal beispielhaft am DNS-Anbieter Quad9 [2], der diesen Zweck gut und schnell erfüllt und in der Schweiz (also nicht in der EU) sitzt.

Ich gehe dazu in die „Einstellungen“, dort oben gibt es ein Suchfeld mit einer Lupe (ich kann mir nicht merken, wo die nötige Einstellung ist), und gebe dort einfach „dns“ ein. Ein Ergebnis heißt dann „Private DNS“, darauf tippe ich. Es öffnet sich ein Fenster „Private-DNS-Modus wählen“ und eine der Ortionen heißt „Hostname Private-DNS Anbieter“. Dort trage ich den Namen (nicht die IP!) des Servers ein und die heißt bei Quad9

dns.quad9.net

Fertig. Ab sofort geht der Netzwerkverkehr über Quad9 in einer Standardkonfiguration [3]. Übrigens gibt es auch eine Android-App zur Einstellung namens „Quad9 Connect“, die die Einstellung übersichtlicher und komfortabler macht.

Wer das Ganze für Windows, Linux, Mac oder direkt im Router (sinnvoll!) machen möchte und genügend Sachkenntnis hat, findet bei Quad9 eine Übersicht [5] über alle IPs zur Eintragung für diverse Konfigurationen.

Hinweise:

Bisher hatte ich den in den USA sitzenden Dienst Cloudflare eingetragen, der sehr schnell ist. Ich habe mich allerdings belehren lassen, dass Cloudflare möglicherweise mit der NSA und anderen amerikanischen Geheimdiensten eng zusammenarbeitet und die Datenströme mitliest und auswertet, auch wenn natürlich das Gegenteil behauptet wird. Google bietet ebenfalls einen DNS-Dienst an, liest aber auch mit, wenn auch vermutlich nur im eigenen Interesse.

Bedenke: Die genannten Maßnahmen und Einstellungen beziehen sich immer nur auf den Datenverkehr über WLAN, nicht über die mobile Datenverbindung! Dafür gibt es keine Möglichkeiten, solange man sein Gerät nicht gerootet hat, und auch dann ist es schwierig und man kann sich völlig abklemmen.

Quellen:

[1] hier it-consulting-stahl.de/2019/09/eigene-dns-ip-in-android-geraeten/
[2] Quad9.net
[3] www.ionos.de/digitalguide/server/knowhow/quad9-dns/
[4] play.google.com/store/apps/details?id=com.quad9.aegis
[5] Quad9 Adressen und IPs

Abmahn-Falle Google Fonts

Es scheint wieder eine neue Abmahnwelle anzurollen. Sie ist nicht neu, aber besonders hinterhältig. Der Hintergrund ist, dass Google eine riesige Menge Schriften (Fonts) zur kostenlosen Verwendung anbietet, indem sie einfach in der eigenen Website verlinkt und beim Laden der Seiten online bezogen werden. Dabei werden – so funktioniert eben das Internet! – neben der eigenen IP-Adresse auch einige anonyme Daten des Browsers zu Google übertragen. Das stößt den Anwälten unter den Datenschützern (Stichwort: DSGVO, Datenschutz-Grundverordnung) auf und sie wittern Profit. Denn dieser Datenübertragung stimmt der Nutzer in der Regel nicht bewusst zu. Was für ein Irrsinn! Es werden dann Abmahnungen im niedrigen dreistelligen Bereich verschickt, die meist schnell bezahlt werden, weil sich ein Rechtsstreit deswegen nicht lohnt. Das bei 1000 „Klienten“ ergibt ein hübsches Sümmchen.

Insbesondere bei Websites mit WordPress, bei deren verwendetem Theme die verwendete Schrift (Font) von Google oft fest einprogrammiert ist, ist das unter Umständen schwer zu beheben. Es gibt Plugins, die sowas beheben sollen, was aber aus meiner Erfahrung nicht geht und sogar in einer „weißen Seite“ enden kann.

Ist die Website vorhanden – egal ob konventionell oder z.B. WordPress -, muss man zunächst herausfinden, welche Google-Fonts verwendet und tatsächlich online bezogen werden. Nur um diese geht es in diesem Zusammenhang, alle anderen Techniken werden jetzt nicht betrachtet. Das lässt sich zum Beispiel mit diesem Tool machen:

[1] https://fonts-check.de/

Gibt es „schädliche“ Fonts, werden die aufgelistet. Oft erscheinen dort mehrere Versionen, also Dateiformate – entscheidend ist nur der darinsteckende Name, z.B. „Roboto“. Erscheint nichts, ist alles gut.

Konventionelle Website

Hat man eine konventionelle Website, die man selbst geschrieben hat, stehen die Aufrufe der Google-Fonts im Head-Bereich in einer Form wie

<link href=“https://fonts.googleapis.com/css?family=Roboto’ rel=’stylesheet“>

Diese Zeilen werden auf allen Seiten gelöscht. Stattdessen wird in die normalerweise immer vorhandene zentrale CSS-Datei der Code eingefügt, den man sich mit dem Tool

[2] Google Webfonts Helper (google-webfonts-helper.herokuapp.com/fonts)

(leider nur in Englisch verfügbar!) komfortabel zurechtmachen lassen kann. Dabei kommen solche recht komplexen Styles heraus, die man dann den entsprechenden Selektoren (auch *) zuweisen kann:

* {
    @font-face {
      font-family: 'Roboto';
      font-style: normal;
      font-weight: 400;
           url('../fonts/roboto-v30-latin-regular.woff2') format('woff2'),
           url('../fonts/roboto-v30-latin-regular.woff') format('woff'),
           url('../fonts/roboto-v30-latin-regular.ttf') format('truetype'),
           url('../fonts/roboto-v30-latin-regular.svg#Roboto') format('svg');
    }
}

Die Zeilen für den IE 8/9 habe ich gleich weggelassen, die braucht keiner mehr.

Website mit WordPress

Hier gibt es mehrere Möglichkeiten. Die einfachste ist, dass das verwendete Theme das „Verstecken“ benutzter Google-Fonts gleich selbst mitbringt oder gar keine verwendet.

Etwas aufwändige kann es werden, wenn es welche verwendet, die aber fest im Theme kodiert sind. Dann kann man nur versuchen, das Verstecken mit einem geeigenten Plugin zu bewerkstelligen wie zum Beispiel „OMGF | GDPR/DSVGO Compliant, Faster Google Fonts. Easy.“ (OMGF) oder „Local Google Fonts“. Man kann auch versuchen, die Verwendung ganz abzuschalten, z.B. mit dem Plugin „Disable and Remove Google Fonts“. All das muss nicht funktionieren und kann schlimmstenfalls dazu führen, dass beim Neuladen des Backends oder der Website selbst nichts mehr erscheint außer einer wenig sagenden Fehlermeldung: Dann hilf nur der beherzte Zugriff über FTP auf /wp-content/plugins und das Löschen des Verzeichnisses <plugin-name>, den man sich hoffentlich gemerkt hat… (es empfiehlt sich also ein vorheriger Blick dorthin, um den Namen zu kennen).

Fazit

Auch wenn die Abmahner für diesen unsinnigen Lapsus „nur“ etwa 300 € haben wollen, sollte man die Sache rechtzeitig beheben. Manchmal sind die Fonts überflüssig, weil sie gar keinen Gewinn gegenüber Standardschriften bringen, aber Ladezeit bewirken. Möchte man sie wegen der Ästethik haben, lohnt sich der Aufwand. Übrigens auch dann, wenn ihr Websites für Kunden macht: Man wird das Engagement loben und die 300 € lieber euch geben statt den Anwälten.


Ich bitte um Ergänzungen in euren Kommentaren! Ich werde aber kaum für alle möglichen Fälle wie exotische CMS oder E-Commerce-Sites Empfehlungen zusammentragen, dazu ist das Thema einfach zu vielfältig.

Thunderbird 78 und Google

Ich benutze Thunderbird unter Xubuntu 20 und bis eben in der Version 68. Für die Synchronisation der Kontakte und und Kalender bei Google (wegen Smartphone) waren die Addons gContactSync und Provider für Google Calendar zuständig. Das war praktikabel, aber nicht sehr schön – die Anbindung an Google musste über zwei getrennte Verwaltungstools erfolgen, obwohl die sich ja auf den selben Account bei Google bezogen.

Vorhin habe ich Thunderbird ein Upgrade auf die Version 78 verpasst (über ppa:ubuntu-mozilla-security/ppa) und damit flogen unter anderem die beiden genannten Addons als nicht mehr kompatibel raus.

Zum Glück gibt es schon länger das Addon TbSync, das auch schon bei TB 68 funktioniert.

TbSync ist eine zentrale Benutzeroberfläche zur Verwaltung von Cloud-Konten und zur Synchronisierung ihrer Kontakt-, Aufgaben- und Kalenderinformationen mit Thunderbird.

Also genau das Richtige. Also installiert, dabei musste noch das zusätzlich erforderliche Addon Provider für CalDAV & CardDAV zugefügt. werden… und dann habe ich erstmal enttäuscht geguckt: Google wird nicht mehr unterstützt! Wie das?

Google wird nicht mehr offiziell unterstützt. Bitte fordern Sie keinen Google-Support mehr an. Kommentare zu Google sind unzulässig.

Das klingt endgültig. Offenbar hat es irgendeinen Streit mit Google gegeben. Aber immerhin habe ich zufällig einen Hinweis hier im Forum gefunden, der die Situation rettet. Man gehe in die erweiterte Konfiguration von Thunderbird und suche (oder füge ein) den Schlüssel

extensions.dav4tbsync.googlesupport = true

Und siehe da: Über Extras – AddOn-Einstellungen – TbSync konnte ich nun nicht nur mein eigenes Google-Konto eintragen, sondern auch gleich noch ein fremdes. So muss ich nicht mehr den fremden Kalender auf der Google-Website einfügen und dann von dort in TB/ aufrufen, sondern kann das mit einem Aufwasch erledigen.

Auswahl der Konten:

In den Einstellungen von TbSync sind nur die gewünschten Elemente anzukreuzen und dann auf „synchronisieren“ zu klicken, und schon sind die Kalender und Kontakte in TB einschließlich Lightning zu sehen.

Voraussetzung ist natürlich, dass die Kalender alle im eingeloggten Zustand über die Google-Website https://calendar.google.com/calendar/u/0/r angelegt wurden :-).

„Contacts“ habe ich nicht verwendet. Ich benutze das „Adress Book“ in Google auch auf meinem Smartphone, also ist das angehakt.

Danke an John Bieling (jobisoft im Forum), den Entwickler von TbSync!

Android: Berechtigung „Rückrufnummer“ fehlt

Ich benutze ein Huawei P8 Lite 2017 mit Android 8.

Eine zeitlang habe ich bei diversen installierten Apps oder während der Installation – und scheinbar häufiger werdend – eine Fehlermeldung bekommen mit folgendem Inhalt:

Diese App funktioniert nur dann richtig, wenn du den Google Play Diensten Zugriff auf Folgendes gewährst:

Rückrufnummer

Um fortzufahren, gehe zu Einstellungen / Berechtigungen und aktiviere alle aufgelisteten Optionen.

Auch wenn mir die Option „Rückrufnummer“ rätselhaft schien, folgte ich dem enthaltenen Link und sah die fraglichen Einstellungen:

Nur „Telefon“ passte irgendwie zum genannten Fehler, aber das war eingeschaltet. Bei verschiedenen Apps kann diese Liste anders aussehen, aber „Telefon“ war immer dabei.

Nach Recherchen im Internet und der passenden Newsgroup im Usenet (de.alt.comm.android) stieß ich dann auf einen Hinweis, der zwar seltsam klang, aber auch bei mir funktioniert hat. Man möge eben diese Berechtigung „Telefon“ bei den Google Play Diensten ausschalten, die Warnung wegen drohender Funktionsunfähigkeit ignorieren und die Option gleich wieder einschalten. Einige empfehlen noch einen abschließenden Neustart, was ja sowieso ab und zu mal nützlich ist.

Fazit: Zum Einen handelt es sich um einen Übersetzungsfehler – es heißt nicht Rückrufnummer, sondern Telefon. Zum anderen: Dass diese Berechtigung zwar eingeschaltet ist, aber nicht funktioniert, und dass einfaches Ein- und Ausschalten den Fehler behebt, ist für mich klar ein Bug. Der zudem nicht neu ist, sondern anscheinend seit Jahren bekannt und zwar unabhängig von der Android-Version.

Zugriff auf Google Drive unter Xubuntu 18.04

Hier bei mir habe ich ja vor einiger Zeit schonmal über die Einrichtung von Google Drive unter Xubuntu 16.04 und den damaligen Misserfolg geschrieben. Jetzt habe ich mich des Themas nochmal angenommen, weil ich für ein Projekt die große Cloud brauche.

Dazu habe ich diese Anleitung benutzt: www.itsmarttricks.com/how-to-mount-google-drive-account-in-ubuntu-18-04-using-google-drive-ocamlfuse/.

Hier in der Zusammenfassung die wesentlichen Schritte:

# Eine ggf. vorhandene frühere Installation entfernen!
# Löschen von ~/.gdfuse
# sonst geht die neue Anmeldung bei Google nicht!
rm -rf ~/.gdfuse

# Repository von Alessandro Strada hinzufügen:
sudo add-apt-repository ppa:alessandro-strada/ppa
sudo apt-get update
sudo apt-get install google-drive-ocamlfuse

google-drive-ocamlfuse
# Hier wird der Standardbrowser mit der Google-Auth. aufgerufen.
# Passiert das nicht, gibt es schon ~/.gdfuse, siehe oben!

# Erstellen des lokalen Google-Drive-Verzeichnisses
mkdir ~/Gdrive

# Verbindung Google / lokales Verzeichnis (mounten)
google-drive-ocamlfuse ~/Gdrive (***)

Und fertig! Jetzt habe ich in ~/Gdrive den Inhalt meines Cloud-Speichers. Vorsicht, bei mir sind das derzeit immerhin 17 GB möglicher Platz, der dann auch lokal gebraucht wird! Ich habe das Verzeichnis auf dem Desktop verlinkt und somit immer in Sichtweite.

*** Ergänzung: Die letzte Zeile oben (***) zum Verbinden von Gdrive mit dem lokalen Verzeichnis ~/Gdrive sollte man am besten in eine geeignete Stelle für den Autostart eintragen, damit die Verbindung gleich beim Booten erstellt wird. Sonst bleibt das Verzeichnis ~/Gdrive „leer“! Bei mir steht also in der Autostart-Liste:

sh -c "sleep 60; google-drive-ocamlfuse ~/Gdrive"

Das Verbinden gelingt nicht unmittelbar beim Booten, sondern braucht eine kleine Pause. Ich habe dazu im Autostart eine Verzögerung von 60 Sekunden eingetragen.

Google als Bremse für Website-Betreiber

Über 50 Prozent der Suchanfragen auf Google enden nicht mehr auf externen Websites. Was bedeutet das für die Suchmaschinenoptimierung und was gilt es zu tun?

https://t3n.de/news/mehr-haelfte-aller-google-suchen-1188181/

Ich selbst merke das gar nicht – denn ich benutze üblicherweise nicht Google als Suchmaschine. Ich will diese Firma nicht bewußt mit mit meinen Sehnsüchten füttern. Aber ich möchte natürlich, dass meine Website gut bei Google gefunden wird – weil der größte Teil der Internet-Benutzer eben diese Suchmaschine benutzt. Das ist ein fast unlösbarer Widerspruch.

Umso schlimmer ist das, wenn man ein Gewerbe betreibt, bei dem die Konkurrenz unüberschaubar groß ist. Wenn ich nach „webentwickler leipzig“ oder „webdesigner leipzig“ suche, kommt mit etwas Glück meine Website irgendwo unter den ersten 100 Einträgen (ich sage nicht „Seiten“, denn wie lang ist eine Seite?). Und auch wenn ich mir alle Mühe gebe, das zu verbessern, gelingt das selbst nach Jahren nicht zuverlässig. Und wenn dann – wie im verlinkten Artikel beschrieben – sämtliche Auskünfte schon im Suchergebnis zu finden sind, klickt keiner mehr auf den Link zu meiner Seite.

Also was ist zu tun? SEO ja, unbedingt. Aber vielleicht sollte man dafür sorgen, dass eben nicht schon auf der Suchergebnis-Seite allzu viel verraten, sondern nur neugierig gemacht wird. Ich werde noch daran arbeiten…

Google’s Benachrichtigungen-Chaos

Ich benutze Aquamail als Mailclient auf meinem „Huawei P8 lite 2017“ mit Android 8 Oreo und allen Aktualisierungen. Bis irgendwann im letzten Jahr hat immer ein Vögelchen gezirpt, wenn eine Mail reinkam, das ist seit Jahren meine Benachrichtigung auch auf dem PC. Und nun ist das Vögelchen seit einiger Zeit stumm. Auf einem Tablet mit Android 7 singt es noch.

Nun suche ich mir seit Tagen den Wolf nach dem Fehler in den Einstellungen. Meist sitzt der Fehler ja am Gerät, wie ich weiß. Diesmal war ich ratlos. Bis ich einen Artikel im Aquamail-Forum fand, der genau dieses Thema behandelt.

Die Kernaussage ist, dass Google als Entwickler von Android das System der Benachrichtigungen so weit verschlimmbessert hat, dass Chaos entstanden ist, das die Hersteller der Telefone nicht oder nicht so schnell beseitigen können (oder wollen?). Kurz gesagt hat Google sogenannte „notification channels“ erfunden, also Benachrichtigungskanäle, über die einzelne Apps ihre Benachrichtigungen senden könnten, und die Art und Weise sollte der Nutzer einstellen können – wenn es denn ginge. Denn die Umsetzung ist wohl so mistig gelungen, dass es eben meist nicht oder nur teilweise funktioniert.

In der FAQ von Aquamail liest sich das ganz unten („Notification appearance settings – Android 8.0 and newer“) so (übersetzt vom Google-Translater, sic!):

Gemäß den Google-Anforderungen befinden sich die Einstellungen für das Erscheinungsbild der Benachrichtigung nun in den Telefoneinstellungen von Android. Dies gilt für Android 8.0 und höher sowie für Aqua Mail 1.18 und höher. Es ist in allen oder fast allen Apps gleich (definitiv Gmail, Twitter, andere, die kürzlich aktualisiert wurden).

Telefoneinstellungen haben Optionen für Ton, Vibration ein / aus.
Es gibt keine Option für LED-Farben (Google hat vergessen, Hersteller scheinen sich nicht darum zu kümmern).
Es gibt keine Option für Vibrationsmuster.
Einige Telefone haben keine Option für LED ein / aus. Einige Telefone haben keine Option zum Auswählen eines bestimmten Tons, nur ein / aus, und zwar unter Verwendung der „globalen“ Benachrichtigungstoneinstellung (die geändert werden kann, aber sich auf alle modernen Apps auswirkt).

Bei einigen Telefonen blinkt die LED nur, wenn ein Ton oder eine Vibration auftritt (ist für mich nicht sinnvoll, aber dies ist Google). Einige Telefone haben eine gut versteckte Einstellung zum „Pulsieren der LED“, andere nicht.

Das ganze Chaos ist völlig außerhalb unserer Kontrolle. Die Einstellungen für die Benachrichtigungseinstellungen werden jetzt von Android bereitgestellt (und können von Gerät zu Gerät variieren) und können von Apps nicht überschrieben werden.

Google ist eine starke Bewaffnung der Entwickler, dies ist nicht optional (wenn sich eine App nicht für das neue Schema entscheidet – es ist nicht möglich, Updates für Play seit dem 1. November 2018 zu veröffentlichen … und wir möchten dies tun).

Wenn bei Ihrem Telefon einige Optionen fehlen (z. B. die Möglichkeit, einen Ton auszuwählen), oder funktionieren einige nicht, wenden Sie sich bitte an den Support Ihres Telefonherstellers und teilen Sie ihm mit. Sie und Google sind die einzigen, die das beheben können.

Wie interessiert sie sind, ist eine andere Sache, aber es besteht Hoffnung, da dies nun alle Apps betrifft. Ihr Telefonhersteller kann dies in „ihrem“ Android-Flair „beheben, ohne auf Googles nächstes Android-Update zu warten.

Fazit: Keine Chance. Mein Vögelchen bleibt stumm, bis irgendwer bei Google oder Huawei Interesse daran hat, das Chaos zu beseitigen und den eigentlich guten Vorsatz technisch sauber umzusetzen.

Bemerkenswert ist allerdings, dass sich beispielsweise WhatsApp nicht an Googles Vorgaben hält, trotzdem weiter lebt und sich auch nicht durch die Einstellung der Nachtruhe aus dem Konzept bringen lässt – es nervt mit einem von mir eingestellten Klingelton, auch wenn „nicht stören“ eingestellt ist. Es geht also (jedenfalls fast…)!?

Zugriff auf Google Drive unter Xubuntu 16.04

Achtung: Dieser Artikel ist veraltet! Die Neufassung für Ubuntu 18.04 findet man hier.


Lange habe ich nach einem einfachen Weg gesucht, unter (X)Ubuntu 16.04 mein Google Drive so einzubinden, dass es als normaler Ordner erscheint. Hier ist eine englische Anleitung, die wirklich funktioniert! Der Weg im früheren Beitrag vom April 2016 scheint unter 16.04 nicht mehr zu klappen.

Eine wichtige Ergänzung: Am Ende der beschriebenen Schritte muss ein Neustart des Systems erfolgen, sonst sind bei weitem nicht alle Ressourcen im installierten Gnome Control Center sichtbar – vor allem auch nicht die Cloudanbindung!


Hinweis: Unter Ubuntu 18.04.01 scheint das so nicht mehr zu funktionieren, jedenfalls ist das Icon auf dem Desktop weg. Die Ursache habe ich noch nicht untersucht. Werde ich wohl auch nicht…

Mount Google Drive in Ubuntu

Ein Update gleich vornweg: Dieser Weg scheint heute (Oktober 2017 mit XUbuntu 16.06) nicht mehr zu funktionieren. Eine Alternative ist der  aufgezeigte Weg in diesem Beitrag.


Endlich mal ein funktionierender Weg, um Google-Drive in Ubuntu problemlos zu mounten und darauf lesend und schreibend zuzugreifen! Englischsprachige Anleitung:

Quelle: Mount Google Drive in Ubuntu – Using Google Drive Ocamlfuse

Update:

Ich habe die hier beschriebene Lösung erweitern müssen. Ein Aufruf sofort nach dem Systemstart ging nicht, anscheinend ist da „irgendwas“ noch nicht bereit. Ich habe also ein kleines Startscript geschrieben und rufe das im Ubuntu-Autostart auf:

#!/bin/sh
sleep 5m
google-drive-ocamlfuse ~/GDrive

Damit wird die Verbindung 5 Minuten später gestartet und funktioniert. Sicher geht es auch schneller, das käme auf einen Versuch an.

Ergänzung:

Falls man GDrive wieder loswerden möchte, ist zunächst google-drive-ocamlfuse zu deinstallieren (über synaptic oder apt-get).

sudo apt-get remove google-drive-ocamlfuse

Dann muss man als root(!) das Verzeichnis ~/GDrive, das ja eigentlich ein Laufwerk darstellt, unmounten.

sudo umount GDrive

Dann erst kann man das Verzeichnis löschen! Ansonsten bliebe die "ressource belegt", solange der Treiber darauf zugreift.

Google bestätigt: Ausgehende Links sind kein Faktor für Ranking

Bis dato sind User davon ausgegangen, dass ausgehende Links einer Homepage eine sehr grosse Gewichtung beim Google Ranking bekommen. Dabei galt: Je branchenähnlicher die Verbindung der Websites, desto intensiver nutzt Google diese virtuellen Vernetzungsstrukturen für die Auswertung.

Vor kurzem beeindruckte jedoch der Google Experte John Mueller während des letztem Google Webmaster Central office hours hangout ein breites Publikum damit, dass Google ausgehende Links in keinem Fall als Rankingfaktor vorzieht. Der Schweizer Google Webmaster Trends Analyst betonte dabei, dass es diesbezüglich auch unwichtig ist, ob das „no follow“ gesetzt wurde oder nicht.

Quelle:
Google bestätigt: Ausgehende Links sind kein Rankingfaktor