Thunderbird 78 und Google

Ich benutze Thunderbird unter Xubuntu 20 und bis eben in der Version 68. Für die Synchronisation der Kontakte und und Kalender bei Google (wegen Smartphone) waren die Addons gContactSync und Provider für Google Calendar zuständig. Das war praktikabel, aber nicht sehr schön – die Anbindung an Google musste über zwei getrennte Verwaltungstools erfolgen, obwohl die sich ja auf den selben Account bei Google bezogen.

Vorhin habe ich Thunderbird ein Upgrade auf die Version 78 verpasst (über ppa:ubuntu-mozilla-security/ppa) und damit flogen unter anderem die beiden genannten Addons als nicht mehr kompatibel raus.

Zum Glück gibt es schon länger das Addon TbSync, das auch schon bei TB 68 funktioniert.

TbSync ist eine zentrale Benutzeroberfläche zur Verwaltung von Cloud-Konten und zur Synchronisierung ihrer Kontakt-, Aufgaben- und Kalenderinformationen mit Thunderbird.

Also genau das Richtige. Also installiert, dabei musste noch das zusätzlich erforderliche Addon Provider für CalDAV & CardDAV zugefügt. werden… und dann habe ich erstmal enttäuscht geguckt: Google wird nicht mehr unterstützt! Wie das?

Google wird nicht mehr offiziell unterstützt. Bitte fordern Sie keinen Google-Support mehr an. Kommentare zu Google sind unzulässig.

Das klingt endgültig. Offenbar hat es irgendeinen Streit mit Google gegeben. Aber immerhin habe ich zufällig einen Hinweis hier im Forum gefunden, der die Situation rettet. Man gehe in die erweiterte Konfiguration von Thunderbird und suche (oder füge ein) den Schlüssel

extensions.dav4tbsync.googlesupport = true

Und siehe da: Über Extras – AddOn-Einstellungen – TbSync konnte ich nun nicht nur mein eigenes Google-Konto eintragen, sondern auch gleich noch ein fremdes. So muss ich nicht mehr den fremden Kalender auf der Google-Website einfügen und dann von dort in TB/ aufrufen, sondern kann das mit einem Aufwasch erledigen.

Auswahl der Konten:

In den Einstellungen von TbSync sind nur die gewünschten Elemente anzukreuzen und dann auf „synchronisieren“ zu klicken, und schon sind die Kalender und Kontakte in TB einschließlich Lightning zu sehen.

Voraussetzung ist natürlich, dass die Kalender alle im eingeloggten Zustand über die Google-Website https://calendar.google.com/calendar/u/0/r angelegt wurden :-).

„Contacts“ habe ich nicht verwendet. Ich benutze das „Adress Book“ in Google auch auf meinem Smartphone, also ist das angehakt.

Danke an John Bieling (jobisoft im Forum), den Entwickler von TbSync!

Zugriff auf Google Drive unter Xubuntu 18.04

Hier bei mir habe ich ja vor einiger Zeit schonmal über die Einrichtung von Google Drive unter Xubuntu 16.04 und den damaligen Misserfolg geschrieben. Jetzt habe ich mich des Themas nochmal angenommen, weil ich für ein Projekt die große Cloud brauche.

Dazu habe ich diese Anleitung benutzt: www.itsmarttricks.com/how-to-mount-google-drive-account-in-ubuntu-18-04-using-google-drive-ocamlfuse/.

Hier in der Zusammenfassung die wesentlichen Schritte:

# Eine ggf. vorhandene frühere Installation entfernen!
# Löschen von ~/.gdfuse
# sonst geht die neue Anmeldung bei Google nicht!
rm -rf ~/.gdfuse

# Repository von Alessandro Strada hinzufügen:
sudo add-apt-repository ppa:alessandro-strada/ppa
sudo apt-get update
sudo apt-get install google-drive-ocamlfuse

google-drive-ocamlfuse
# Hier wird der Standardbrowser mit der Google-Auth. aufgerufen.
# Passiert das nicht, gibt es schon ~/.gdfuse, siehe oben!

# Erstellen des lokalen Google-Drive-Verzeichnisses
mkdir ~/Gdrive

# Verbindung Google / lokales Verzeichnis (mounten)
google-drive-ocamlfuse ~/Gdrive (***)

Und fertig! Jetzt habe ich in ~/Gdrive den Inhalt meines Cloud-Speichers. Vorsicht, bei mir sind das derzeit immerhin 17 GB möglicher Platz, der dann auch lokal gebraucht wird! Ich habe das Verzeichnis auf dem Desktop verlinkt und somit immer in Sichtweite.

*** Ergänzung: Die letzte Zeile oben (***) zum Verbinden von Gdrive mit dem lokalen Verzeichnis ~/Gdrive sollte man am besten in eine geeignete Stelle für den Autostart eintragen, damit die Verbindung gleich beim Booten erstellt wird. Sonst bleibt das Verzeichnis ~/Gdrive „leer“! Bei mir steht also in der Autostart-Liste:

sh -c "sleep 60; google-drive-ocamlfuse ~/Gdrive"

Das Verbinden gelingt nicht unmittelbar beim Booten, sondern braucht eine kleine Pause. Ich habe dazu im Autostart eine Verzögerung von 60 Sekunden eingetragen.

Dropbox Icon kaputt bei Xubuntu?

Dropbox in Xubuntu – nicht kaputt, aber unbedienbar

Achtung: Dieser Beitrag ist veraltet! Ein im September 2018 neu gefundener Lösungsweg wird hier beschrieben.


Dropbox Logo

Seit Wochen ärgert es mich, dass das Dropbox-Icon in der Taskleiste von Xubuntu (bei mir 14.04, laut Recherchen tritt das quer durch alle möglichen Distributionen und Versionen auf) kaputt ist derart, dass nur dieses „Unbekanntes-Symbol“-Icon angezeigt wird, das auch nicht bedienbar ist. Die Dropbox läuft, der Ordner ist da und wird synchronisiert. Merkwürdigerweise läuft alles, wenn man es in einer root-Shell startet, wobei sie beim ersten mal initialisiert wird und dann ordentlich das Symbol zeigt. Das wäre auch ein Workaround, wobei allerdings die synchronisierten Ordner und Files root gehören.

Ich habe die Dropbox nach dieser Anleitung installiert. Dabei im Abschnitt Xubuntu und dem Folgenden nachlesen: Das Nautilus-Plugin (was trotzdem mit installiert wird) nutze ich mangels Nautilus nicht, denn Xfce verwendet Thunar. Auf ein Plugin dafür wir verwiesen.

Nun zum eigentlichen Problem. Hier die kurze Zusammenfassung des Artikels, der untern verlinkt ist. Achtung, entscheidend sind die UPDATES unten! Bitte nicht alle Schritte nachmachen, die Lösung kommt zum Schluss.

Zunächst kann man in einer Shell prüfen, ob folgendes funktioniert:

dropbox stop && DBUS_SESSION_BUS_ADDRESS="" dropbox start

Wenn ja, dann folgendes: Den Autostart der Dropbox selbst ausschalten:

dropbox autostart n

Dann den Autostart-Eintrag in ~/.config/autostart umkopieren (dropbox.desktop kann man nicht löschen, das wird immer wieder neu erzeugt!):

cp ~/.config/autostart/dropbox.desktop ~/.config/autostart/start_dropbox.desktop

Dann den Eintrag start_dropbox.desktop bearbeiten:

[Desktop Entry]
Name=Dropbox
GenericName=File Synchronizer
Comment=Sync your files across computers and to the web
#Exec=dropbox start -i
Exec=env DBUS_SESSION_BUS_ADDRESS="" dropbox start -i
Terminal=false
Type=Application
Icon=dropbox
Categories=Network;FileTransfer;
StartupNotify=false

Als letztes in „Einstellungen > Sitzung und Startverhalten > autom. gestartete Anwendungen“ den unbenutzten Eintrag ent-haken (da steht nur „dropbox start -i“ drin) und den zweiten anhaken. Ausloggen, einloggen, fertig.

Kommentare und Hinweise auf andere Lösungen sind ausdrücklich erwünscht!

Quelle: DB Icon corrupted on Xubuntu 15.10

Update 1

Ich schrieb, dass man den ursprünglichen Eintrag in der Autostart-Liste deaktivieren muss und auch, dass man den Autostart durch „dropbox autostart n“ unterbinden könne. Beides reicht offenbar nicht, die Dropbox ist eigensinnig. Sobald ihr Icon in der Taskleiste da ist, muss man rechtsmäusig draufklicken und Einstellungen wählen. Dort muss der Eintrag „Dropbox beim Systemstart starten“ deaktiviert werden. Ansonsten versucht sie bei nächste Hochfahren doch wieder 2x zu starten, was zu einer Fehlermeldung führt.

dropbox

Update 2:

Es hat 2 Tage funktioniert… Ich habe nun zunächst alles zur Dropbox über Synaptic deinstalliert und dann die Dropbox zu Fuß neu installiert:

cd ~ && wget -O - "https://www.dropbox.com/download?plat=lnx.x86_64" | tar xzf -

Starten lässt sie sich nun mittels

env DBUS_SESSION_BUS_ADDRESS="" ~/.dropbox-dist/dropboxd

Wenn ich das händisch aufrufe, funktioniert es mit Symbol – im Autostart noch nicht. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass eine gewisse Startverzögerung sinnvoll sei, damit der Desktop schon fertig ist. Um das für den Autostart nutzen zu können, habe ich ein Script ~/bin/dropbox-autostart erzeugt (chmod +x nicht vergessen!) und trage das als Startprogramm ein:

#!/bin/bash

# irgendwer startet die Dropbox
# also erstmal totmachen nach einer Weile
sh -c "sleep 5; pkill dropbox;sleep 5; env DBUS_SESSION_BUS_ADDRESS='' ~/.dropbox-dist/dropboxd"

Irgendeiner startet die Dropbox direkt beim Hochfahren ohne mein Zutun, deswegen muss ich sie erstmal killen und dann mit der env-Variable neu starten. Das ist irgendwie „overkill“, scheint aber zu funktionieren.