Linux VirtualBox / Windows: USB-Geräte

Hier läuft Linux (Xubuntu 22.04) mit einer Oracle Virtual Box Version 7 (im Folgenden kurz VB) mit installierten Windows Guest Additions [2], in der ein Windows 10 32 Bit läuft. DIe Aufgabe war, an den Rechner einen USB-Stick, ein Festplatte oder besonders in meinem Fall ein Navi von Garmin anzuschließen. Die Software zum Updaten des Navis läuft natürlich nicht unter Linux – daher diese Klimmzüge. Die Software für das Navi heißt „Garmin Express“ und läuft auf einem richtigen Windows-PC sauber.

Ich stecke also zunächst ohne die VB und Windows einfach so an den laufen Linux-PC und sehe zwei Laufwerkssymbole auf dem Xfce-Desktop, die automatisch gemounted werden. Sieht gut aus, so erwarte ich das. Nur kann ich damit nichts anfangen, ich brauche „Garmin Express“ unter Windows. Also starte ich die VB und gehe bei meinem Eintrag Win-10 auf „ändern“. Dann in den Bereich „USB“. Ich wähle USB-3.0-Controller“ aus – der enthält auch die niedrigeren Standards. Über das kleine grüne +-Symbol am rechten Rand bekomme ich das Garmin angezeigt, der Text wird vom Gerät selbst zur Identifikation gesendet. Das Ergebnis ist im Bild zu sehen (ich habe noch 2 Sticks und ein weiteres USB-Gerät, die jetzt nicht angeschlossen sind).

USB-Einstellungen VBox

Jetzt starte ich Windows. Nach ganz kurzer Zeit verschwinden die beiden Laufwerkssymbole auf dem Xfce-Desktop, da das Gerät jetzt von der VB an Windows durchgereicht werden. Dass sie dort ankommen, zeigt eine Meldung in Windows, dass die beiden bisher unbekannten Laufwerke D: und E: (oder ähnlich) geprüft und ggf. repariert werden. Danach sind D: und E: auch im Windows-Explorer sichtbar.

Die „Garmin Express“-Software habe ich schon vorher installiert (Download und Anleitung [1]), nur mein Navi muss ich ihr noch bekannt machen. Das ist leicht.

Mögliche Fehlerquelle: Zunächst hatte ich in der Geräteauswahl für USB den USB-2.0-Controller ausgewählt und das Gerät vermutlich an eine USB-3-Buchse gesteckt (was ich nicht feststellen kann). Damit wurden weder die Sticks noch das Navi innerhalb der VB und Windows erkannt! Warum das so ist, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Man muss hier also etwas probieren, wenn es nicht gleich geht; ich erkenn z.B. die Art der USB-Schnittstellen nicht, es steht nicht dran.

[1] https://www.garmin.com/de-DE/software/express/windows
[2] https://www.oracle.com/virtualization/technologies/vm/downloads/virtualbox-downloads.html

RustDesk: Die alternative Fernwartung

Lange habe ich zunächst TeamViewer, dann AnyDesk zur Fernwartung von entfernten Rechnern benutzt.

Teamviewer ist kommerziell und kostet richtig Geld, die private – das heißt auch sehr gelegentliche Nutzung – funktioniert immer nur kurz: Nach ein paar Minuten wird die Verbindung gekappt. Damit hat Fernwartung natürlich keinen Sinn und der hohe Preis ist bei seltener Benutzung nicht gerechtfertigt.

Dann habe ich AnyDesk ausprobiert. Bei mir lief Linux (Xubuntu) 20.04, da ging das problemlos. Das ist ein sehr schönes leistungsfähiges Programm mit nur unwesentlichen Einschränkungen bei kostenloser Nutzung. Aber dann habe ich einen neuen Rechner mit Xubuntu 22.04 aufgesetzt (also kein Upgrade), wodurch anscheinend irgendwelche Abhängigkeiten nicht erfüllt waren und ich habe AnyDesk nicht mehr zum Laufen gebracht (wie hier berichtet auf dieser Website).

RustDesk

Beim Versuch, eine Lösung zu finden, bin ich dann auf RustDesk gebracht worden (Danke voxxell99 und von.wert im Forum forum.ubuntuusers.de) . Das habe ich nun probiert und ich werde wohl dabei bleiben. Die Installation ist nach dem Download in 2 Minuten erledigt, es gibt nichts zu konfigurieren außer vielleicht ein dauerhaftes Passwort. Das kann man einem neuen Gegenüber auch „mal eben“ am Telefon erzählen.

Wichtig ist ein Hinweis, wenn das Programm zur Wartung eine PC ohne Monitor (Server) benutzt werden soll. Dafür ist es erforderlich, dass man sich einen HDMI-Emulator besorgt – eine Anschaffung unter 5 € in Form eines HDMI-Steckers „mit etwas dran“. Ansonst gibt es die Meldung „Kein Display“ und es kommt keine Verbindung zustande.

RustDesk ist Open Source Software und für jedes denkbare System verfügbar.

Anführungszeichen schreiben

Immer wieder stoße ich auf die Schwierigkeit, mit verschiedenen Textprogrammen einschließlich Browser oder LibreOffice die korrekten Anführungszeichen für direkte (wörtliche) Rede und Zitate zu schreiben. Die Verwendung im deutschsprachigen Umfeld wird z. B. hier in der Wikipedia gut beschrieben und ist im Regelwerk der deutschen Rechtschreibung in mehrfach überarbeiteten Fassungen festgelegt.

Falsch ist es jedenfalls, dafür die normalen Gänsefüßchen „…“ zu verwenden, noch dazu vorn und hinten gleich. Das kommt aus der Zeit der mechanischen Schreibmaschine und auch daher, dass dieses Zeichen auf jeder Computer-Tastatur ohne Trick erreichbar ist. Meist wird es so auch akzeptiert, wenn auch vermutlich nur aus Unwissenheit. Keinesfalls sollte man diese Form im literarischen oder optisch schonen Umfeld benutzen. Zumal das Zeichen “ in Technik und Wissenschaft auch als Symbol für die Maßeinheit der Bogensekunde oder des Zoll steht und damit verwechselt werden kann.

Ich beschränke mich hier auf den deutschsprachigen Raum. Hier werden vorwiegend folgende Zeichen verwendet:

Deutschland und Österreich: „…“ oder »…«, innere Darstellung ‚…‘ oder ›…‹

Liechtenstein und Schweiz: «…», innere Darstellung ‹…›

Wie gibt man das nun auf einer üblichen deutschen Tastatur ein? Was „üblich“ ist, hängt ab vom Land, dem verwendeten Layout der Tastatur und dem Betriebssystem. Hier kann also nur ein Beispiel folgen für eine häufige Möglichkeit für X-Window-Systeme wie Linux mit deutscher oder schweizer Tastatur-Belegung:

(Quelle: Wikipedia)

Für Windows-System ist es etwas umständlicher realisierbar, sofern nicht ein spezieller Tastaturtreiber installiert wird de.wikipedia.org/wiki/E1_(Tastaturbelegung.

Linux: Zugriff auf Windows-10-Freigaben

Jahrelang habe ich mit meinem Linux Rechner mit Xubuntu 20 auf einige wenige freigegebene Ordner eines PC mit Windows 10 zugegriffen. Bequem konnte ich im Filemanager Thunar auf „Netzwerk durchsuchen“ gehen, habe dann „Workgroup“ gefunden und darin die Freigaben von Windows. Nach dem Doppelklick stand in der Adresszeile

smb://192.168.178.1/<freigabename>

Vor kurzem ging das plötzlich nicht mehr. Ich wusste, dass es gerade ein recht großes Update gegeben hatte. Da ich es gewohnt war, dass sich früher bei Windows manchmal nach Updates die Einstellungen der Firewall geändert hatten und die Zugriffe von außen plötzlich gesperrt waren, kontrollierte ich erstmal das – ohne Erfolg. Windows ist nun nicht „mein“ Fachgebiet, also konsultierte ich einen Freund und der wusste sofort, was Sache war.

Die letzten großen Updates von Windows 10 hießen 20H2 und 21H1. Eins von beiden, vermutlich das letztere, habe den Zugriff auf Freigaben über das SMB-Protokoll aus Sicherheitsgründen aus Windows entfernt.

Meine Suchen ergaben, dass es zwar möglich sei, diesen Teil des Protokolls wieder zu installieren, aber das sei recht umständlich und bringe die gerade entfernte Unsicherheit natürlich wieder mit. Das war nun nicht gerade mein Ziel. Weitere Recherchen im Usenet brachten den Tip, stattdessen die entfernten Verzeichnisse als CIFS-Laufwerk zu mounten. Das basiert zwar auch auf SMB(2), realisiert den Zugriff aber transparent als virtuelles Filesystem.

Ich habe das hier beschriebene realisiert und zeige hier lediglich die Kurzfassung als Überblick. Das in Ubuntu nötige Paket cifs.utils ist vermutlich standardmäßig vorhanden, könnte aber leicht nachinstalliert werden:

sudo apt-get install cifs-utils 

Zunächst erstellt man ein für den User zugängliches Verzeichnis als Mountpoint, vielleicht so:

mkdir ~/Windows

Voraussetzung für das Weitere ist, dass es in Windows einen bekannten User gibt. Entweder greift man als der sowieso angemeldete einzige User zu oder man hat sich dort einen eigenen User eingerichtet, was ich als eleganter empfinde. Ich benutze die Verbindung selten und nur zum abgesprochenen Austausch diverser Files; zudem läuft Windows nicht immer und ein automatisches Mounten beim Hochfahren von Linux ist nicht sinnvoll. Deswegen habe ich mir lediglich zwei Starter auf dem Desktop erstellt, einen zum Mounten, den anderen zu Aushängen (den man eigentlich nicht zwingend braucht – weg ist weg!). Zunächst habe ich ein paar Zeile einschließlich Kommentar in die /etc/fstab geschrieben, die das „Laufwerk“ zwar nicht mounted, aber alle Parameter enthält und nicht unbefugt benutzt werden kann:

# auf WIN-PC freigegebenes Verzeichnis linux einbinden:
# =========================================================
//192.168.178.2/linux /home/rollo/Windows cifs username=...,password=...,user,noauto,rw,_netdev 0 0
# user sorgt dafür, dass ohne sudo gemounted werden kann und ~/Windows mir gehört
# mount: mount /home/rollo/Windows
# umount: umount ~/Windows
# _netdev ignoriert die Zeile, wenn kein Netzwerk da ist

Danach habe ich zwei Starter auf dem Desktop erzeugt, die die oben genannten Kommandozeilen enthalten und wegen dem Parameter „user“ ohne sudo aufrufbar sind. Daneben noch eine Verlinkung auf den Mountpoint ~/Windows und fertig. Hier die beiden Starter – wie man sieht ohne sudo:

mount /home/rollo/Windows
umount /home/rollo/Windows

Natürlich ließe sich das Ganze noch ausbauen durch einen Mechanismus zum automatischen Verbinden, sobald Windows beim Booten schon da ist oder später dazukommt. Da es aber keinen einfachen und sicheren Mechanismus zum automatischen Aushängen gibt, lasse ich das.

Thunderbird 60+: funktionierendes Addon FireTray

Seit der Version 60 von Thunderbird funktioniert das alte und vielbenutzte originale Addon FireTray nicht mehr. Es ermöglicht, den Thunderbird in die Trayleiste zu verkleinern, wobei er nicht beendet wird, und im dortigen Symbol die Anzahl der neu eingegangen Mails anzuzeigen. Ein Klick auf dieses Symbol weckt Thunderbird aus dem Schlaf. Somit ist es möglich, das Mailprogramm ständig laufen zu lassen und keine Mail zu verpassen – zusammen mit Lightning gilt das auch für Termine. Für mich jedenfalls eine essentielle Funktionalität eines der wichtigsten Büro-Programme!

Vor einiger Zeit habe ich hier das ebenfalls für die Version 60 angepasste Plugin „MinimizeToTray Reanimated 1.4.4“ vorgestellt, das einen Teil dieser Funktionen hat. Leider ist das ziemlicher Krampf, weswegen ich es bald wieder entfernt habe und sogar auf den Thunderbird 52 zurückgegangen bin – ein wirklich unbefriedigendes Ergebnis! Auch das alternative zusätzliche Notifier-Programm Birdtray leistet nicht, was ich möchte, zumal die Konfiguration recht umständlich ist.

Nun habe ich heute beim Stöbern in der Community für Mozilla Thunderbird endlich eine Version von FireTray gefunden, die mit der derzeitigen Version 60.2 funktioniert. Sie muss zwar auf einem Linux-System (!) selbst kompiliert werden, aber das ist samt Download in 4 einfachen Schritten schnell erledigt. Danach liegt das AddOn als firetray-0.6.1.xpi vor und kann über „AddOn aus Datei installieren“ in den Thunderbird geholt werden. Die einzelnen Schritte sind in diesem Artikel gut dokumentiert.

Der Autor meint, dass die entstehende Datei (xpi) auch für Windows funktionieren sollte – das habe ich mangels Windows nicht getestet. Vielen Dank, geier4711 in der Community!